Methode NHC

Vorbild der natürlichen Hufbearbeitung - Natural Hoofcare - sind die gesunden Barhufe von Mustangs und anderen Wildpferden. Diese Pferde leben überwiegend in unwirtlichen Gegenden mit z. T. extrem steinigen Böden. Aufgrund des kargen Futterangebotes sind sie gezwungen täglich große Distanzen zurückzulegen um ihren Nahrungsbedarf zu decken. Bei großer Trockenheit wurden Tagesstrecken von bis zu 120 km beobachtet.

 

Da sich "Hauspferde" weder in Anatomie und Physiologie, noch in ihren Bedürfnissen an die Umwelt von Wildpferden unterscheiden, können die durch Beobachtung und Forschung* gewonnenen Erkenntnisse über Wildpferdehufe direkt auf deren Hufe übertragen werden.

 

Wesentlicher Unterschied zwischen den Hufen von Wild- und Hauspferden ist, dass bei Wildpferden normalerweise ein Gleichgewicht zwischen Wachstum und Abrieb besteht, sodass diese immer die ideale Form haben. Unsere Pferde hingegen haben in der Regel zuwenig Abrieb. Deshalb muss der Mensch in regelmäßigen Abständen korrigierend eingreifen und eine Hufpflege durchführen.

 

Das heißt aber nicht die Hufe so zu bearbeiten, dass sie danach wie Mustanghufe aussehen. Es wird also keine theoretisch ideale Hufform aufgezwungen. Vielmehr gibt mir der Zustand der Hufe die notwendigen Hinweise für die individuell erforderliche Bearbeitung.
Im Zusammenspiel von Haltung, Bewegung, Ernährung und Hufpflege kann es dazu kommen, dass sich die Hufe eines Pferdes zu "Mustanghufen" formen, dies ist aber nicht das primäre Ziel.

 

Das oberste Ziel von Natural Hoofcare ist, dass das Pferd, auch nach der Hufbearbeitung, geritten bzw. gefahren werden kann. Idealerweise natürlich barhuf. Da dies aufgrund der Lebensumstände (Haltung, Bewegung, Ernährung) und/oder der Hufproblematik nicht immer möglich ist, kommen ggf. Hufschuhe zum Einsatz. Denn nur wenn ein Pferd ausreichend bewegt werden kann, ist auch eine Besserung von Huf-/Beinproblemen möglich, bzw. ist dies die Basis für ein gesundes Pferd.

 

Diese natürliche und schonende Art der Hufbearbeitung kann sowohl bei kranken, als auch bei gesunden Hufen angewendet werden. Es gibt keine speziellen Therapieschnitte. Einzig die Abstände der Korrekturen variieren je nach Hufzustand. In der Praxis beginnt man bei Hufproblemen mit Abständen von zwei bis vier Wochen. Gesunde Hufe benötigen Intervalle von sechs bis acht Wochen.

 

* Mustang-Beobachtungen von Jaime Jackson - USA
    Brumbie-Studien der Universität Qeensland - Australie